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NWJV aktuell 04.-06.07.2008

NWJV aktuell / 4.-6. Juli 2008


Judo-Europameisterschaften der Frauen U 17 und Männer U 17 in Sarajevo/
Bosnien und Herzegowina

Miriam Dunkel von der SUA Witten gewinnt EM-Titel in der Klasse bis 70 kg - Bronze für Sascha Herkenrath

Die deutschen Frauen U 17 waren bei den Europameisterschaften in Sarajevo nach den drei Wettkampftagen in der Sporthalle Zetra mit drei EM-Titeln, einem dritten Platz und zwei fünften Plätzen erfolgreichste Nation. Die Männer U17 des Deutschen Judo-Bundes (DJB) holten vier Bronzemedaillen und zwei fünfte Plätze. Damit konnte die erfolgreiche Teilnahme an den Europameisterschaften der U 17 in den vergangenen Jahren auch in der Stadt der Olympischen Winterspiele von 1984 fortgesetzt werden. Alle sechs teilnehmenden NWJV-Judokas kämpften um die Medaillen. Miriam Dunkel von der SU Witten-Annen holte den EM-Titel in der Klasse bis 70 kg. Bronze gewann Sascha Herkenrath vom 1. JC Mönchengladbach in der Klasse bis 66 kg. Erst in den Kämpfen um die Bronzemedaillen unterlagen Mira Ulrich vom 1. JC Mönchengladbach in der Klasse bis 40 kg, Ron Hendricks vom JC Samurai Goch-Kevelaer in der Klasse bis 50 kg, Aylin Jeske von Yamanashi Porz in der Klasse bis 63 kg und Max Strote von der JG Ladbergen in der Klasse bis 81 kg. Damit gab es vier fünfte Plätze.


Das gesamte NWJV-Team nach dem dritten Wettkampftag in Sarajevo

 

Miriam Dunkel von der SU Witten-Annen sorgte in ihrem ersten Kampf in der Klasse bis 70 kg für große Spannung. Lange Zeit lag sie mit Yuko-Wertung gegen die Französin Laura Derai in Führung und geriet in der letzten Kampfminute noch einmal in Rückstand. Nach einem Koka mit anschließendem Haltegriff kurz vor Schluss erreichte sie die nächste Runde. Ella Carten-Allen aus Großbritannien besiegte sie mit Wazaari-Wertung und ebenfalls anschließendem Haltegriff. Das Halbfinale gegen Bernadette Graf aus Österreich verlief recht ausgeglichen, wobei die Wittenerin mit einem Beinfasser die entscheidende Koka-Wertung erzielen konnte. Im Finale ließ sie die Niederländerin Paula van Dommelen nicht zum Zuge kommen und ging den Kampf von Anfang an offensiv an. Nach einer Minute lag sie mit Wazaari-Wertung in Führung. Sie dominierte weiterhin das Kampfgeschehen und sorgte 64 Sekunden vor dem Ende der regulären Kampfzeit für die vorzeitige Entscheidung und den Gewinn des EM-Titels.

Sascha Herkenrath vom 1. JC Mönchengladbach stand in der Klasse bis 66 kg in einem Teilnehmerfeld von 33 Athleten. Nach einem schnellen Ippon-Sieg durch Seoi-Nage gegen Stanislavs Lebedevs aus Lettland bezwang er den starken Antoine Massart aus Portugal in der letzten Kampfminute durch einen Ausheber mit Ippon. Viel Mühe hatte er in der Viertelfinalbegegnung gegen Roma Savcenco aus Moldawien. Nach einer Yuko-Führung durch Ko-Uchi-Gari musste er sich gegen die ständigen Angriffe seines Gegners zur Wehr setzen. Kurz vor Kampfende konnte er noch eine Yuko-Wertung durch Seoi-Nage nachlegen, wodurch er das Halbfinale erreicht hatte. Gegen den Griechen Alexios Ntanadsidis geriet er mit Koka durch Beinfasser in Rückstand. Im weiteren Kampfverlauf fand er nicht das richtige Mittel und geriet nach einem eigenen Angriff in einen Haltegriff, aus dem er nicht mehr entkommen konnte. Damit blieb die Chance auf die Bronzemedaille, die er nutzte und nach 3:15 Minuten im „kleinen Finale“ den Armenier Andranik Chaparyan mit Juji-Gatame vorzeitig besiegte.

Mira Ulrich vom 1. JC Mönchengladbach startete in der Klasse bis 40 kg mit einem Sieg durch Juji-Gatame gegen die Rumänin Gindavriu. Gegen die Russin Venera Nizamova fand sie kein Mittel und musste eine vorzeitige Niederlage hinnehmen. Im Kampf um Platz drei konnte sie die Ukrainerin Diana Halukh in einen Haltegriff nehmen, doch eine zählbare Wertung gelang ihr nicht. Schließlich musste sie sich mit Yuko-Wertung geschlagen geben und belegte einen fünften Platz.

Mit 31 Teilnehmern hatte Ron Hendricks vom JC Samurai Goch-Kevelaer in der Klasse bis 50 kg ein dichtes Teilnehmerfeld. Mit Würgetechnik besiegte er Matthias Gärtner aus Österreich. Mit dem Kampfstil von Eugeniu Vreme aus Moldawien kam er überhaupt nicht zurecht. Durch zwei Koka und einen Yuko verlor er die Begegnung. In der Trostrunde besiegte er zunächst Artur Vialichka aus Weißrussland mit Kami-Sankaku-Gatame. Seine zahlreichen Würgeansätze im Kampf gegen den Franzosen Gilles Olivier Gratien wurden durch die Kampfrichterin immer sehr früh abgebrochen und führten daher nicht zum gewünschten Erfolg. Erst in der Golden-Score-Verlängerung erzielte er mit einem Uchi-Mata die entscheidende Yuko-Wertung. Sagl Muki aus Israel bezwang er blitzschnell durch Würgetechnik. Danach traf er erneut auf den Moldawier Vreme. Er zeigte sich jetzt gut eingestellt auf seinen Kontrahenten und der Kampf verlief ohne Wertungen. In der Golden-Score-Verlängerung konnte er sich wiederum mit Würgetechnik durchsetzen. Damit stand er im „kleinen Finale“ um die Bronzemedaille gegen Nikita Lopouhhov aus Estland. Ron Hendricks machte zwar den gesamten Kampf, musste aber zum dritten Mal an diesem Tag in die Golden-Score-Verlängerung. Er bestimmte weiter das Kampfgeschehen, konnte jedoch die Koka-Wertung seines Gegners durch Abtauchtechnik nicht verhindern. Damit hatte er hauchdünn die Bronzemedaille verpasst und ihm blieb nur Platz fünf.

Aylin Jeske (Yamanashi Porz) zwang in ihrem ersten Kampf in der Klasse bis 63 kg Jade Williams aus Großbritannien in Sankaku-Position zur Aufgabe. Gegen Josipa Gotovac aus Kroatien geriet sie zunächst mit Yuko-Wertung in Rückstand. Nach einem Wazaari durch Harai-Goshi gab ihre Kontrahentin ebenfalls in Sankaku-Position auf. Einen spannenden Kampfverlauf gab es gegen Britt Heskes aus den Niederlanden. Nachdem in der regulären Kampfzeit keine Wertung gefallen war ging es in die Golden-Score-Verlängerung. Hier konnte die Niederländerin durch einen Gegendreher Wazaari erzielen. Aylin Jeske gewann in der Trostrunde mit Ippon für Haltegriff gegen Busra Katipoglu und mit Ippon für O-Goshi gegen Dejana Markovic aus Serbien. Damit stand sie im Kampf um die Bronzemedaille. Im „kleinen Finale“ geriet sie frühzeitig gegen Khanim Huseynova aus Aserbaidschan mit Yuko-Wertung in Rückstand. Vergeblich versuchte sie in der verbleibenden Zeit den Rückstand aufzuholen, musste sich am Ende geschlagen geben und belegte Rang fünf.

Max Strote von der JG Ladbergen startete in der Klasse bis 81 kg im Eiltempo. Nach elf Sekunden hatte er Mircea Taran aus Moldawien mit Seoi-Nage besiegt, nach 21 Sekunden zwang er den Schweden Jakob Bjroktorp mit Würgetechnik zur Aufgabe. Gut eingestellt zeigte er sich auch auf den Polen Zelenski-Olczak, den er mit Sankaku-Gatame in die Trostrunde schickte. Gegen den späteren Sieger Mermanishvili aus Georgien hielt er im Halbfinale gut mit, musste aber eine Minute vor Kampfende einen Wazaari-Rückstand hinnehmen. Durch einen anschließenden Beinfasser unterlag er schließlich noch vorzeitig. Im Kampf um die Bronzemedaille gegen Stanislav Retynskyy aus der Ukraine musste der Nordrhein-Westfale schon nach 20 Sekunden einen Yuko-Rückstand hinnehmen und in der letzten Kampfminute unterlag er nochmals durch einen Beinfasser mit Ippon. Er hatte dennoch mit einer guten Leistung überzeugt und verdient einen fünften Platz belegt.

 

Die Ergebnisse:

Frauen U 17

bis 40 kg (11 TN):
1. Ebru Sahin, Türkei
2. Venera Nizamova, Russland
3. Diana Halukh, Ukraine
3. Suzanne Zegers, Niederlande
5. Ana Maria Ghindariu, Rumänien
5. Mira Ulrich, 1. JC Mönchengladbach
7. Monika Hristova, Bulgarien
7. Gabriela Tascu, Moldawien

bis 44 kg (20 TN):
1. Nicola Weiglein, Deutschland
2. Cristina Raluca Dumitrascu, Rumänien
3. Alesya Kuznetsova, Russland
3. Laura Prince, Niederlande
5. Veronika Lakhman, Ukraine
5. Ulviyya Valiyeva, Aserbaidschan
7. Melanie Clement, Frankreich
7. Bernadett Keliger, Ungarn

bis 48 kg (25 TN):
1. Sanne Verhagen, Niederlande
2. Tugba Zehir, Türkei
3. Alana Lazarova, Russland
3. Louise Raynaud, Frankreich
5. Mia Hermansson, Schweden
5. Christine Huck, Österreich
7. Kathrin Frey, Schweiz
7. Chloe Jackson, Großbritannien

bis 52 kg (29 TN):
1. Emma Barkeling, Schweden
2. Bauke Groothuis, Niederlande
3. Sonia Arduini, Italien
3. Maria Ertl, Deutschland
5. Viktoria Majorosova, Slowakei
5. Nazlican Ozerler, Türkei
7. Eva Krenn, Österreich
7. Marta Santos, Portugal

bis 57 kg (29 TN):
1. Clarisse Agbegnenou, Frankreich
2. Halima Mohamed-Seghir, Polen
3. Jamie Lee Leonora, Niederlande
3. Tina Zeltner, Österreich
5. Martina Epifani, Italien
5. Szabina Mihovics, Ungarn
7. Loredana Ohai, Rumänien
7. Bar Rosenwasser, Israel

bis 63 kg (26 TN):
1. Kathrin Unterwurzacher, Österreich
2. Britt Heskes, Niederlande
3. Khanim Huseynova, Aserbaidschan
3. Sabina Nurgalina, Russland
5. Marie Alexandra Althey, Frankreich
5. Aylin Jeske, Yamanashi Porz
7. Helga Janovszki, Ungarn
7. Dejana Markovic, Serbien

bis 70 kg (20 TN):
1. Miriam Dunkel, SU Witten-Annen
2. Paula van Dommelen, Niederlande
3. Laura Derai, Frankreich
3. Bernadette Graf, Österreich
5. Ivana Jandric, Serbien
5. Andrea Romo, Spanien
7. Ella Carter-Allen, Großbritannien
7. Sabina Haracic, Bosnien und Herzegowina

über 70 kg (17 TN):
1. Zita Notter, Deutschland
2. Yana Pertseva, Russland
3. Tereza Dzhurova, Bulgarien
3. Kamila Wasek, Polen
5. Sandra Jablonskyte, Litauen
5. Sarah Mühlegger, Österreich
7. Lina Antunes, Portugal
7. Olexandra Vinichenko, Ukraine

Männer U 17

bis 50 kg (31 TN):
1. Aram Grigoryan, Russland
2. Shmagi Lagazauri, Georgien
3. Lukasz Kielbasinski, Polen
3. Nikita Lopouhhov, Estland
5. Ron Hendricks, JC Samurai Goch-Kevelaer
5. Diederik Pondman, Niederlande
7. Hamza Akay, Türkei
7. Eugeniu Vreme, Moldawien

bis 55 kg (32 TN):
1. Vugar Shirinli, Aserbaidschan
2. Ayvengo Shabiev, Russland
3. Dumitru Bulai, Moldawien
3. Vincent Limare, Frankreich
5. Luca Braulin, Italien
5. Gocha Vardzelashvili, Georgien
7. Juan M. Gey, Spanien
7. Farid Veliakhmedov, Israel

bis 60 kg (34 TN):
1. Arbi Khamkhoev, Russland
2. Ramazan Zengin, Türkei
3. Fagan Eminoglu, Aserbaidschan
3. Vyacheslav Kabardinov, Ukraine
5. Ken Kennes, Belgien
5. Romain Recrosio, Frankreich
7. Drako Ivancik, Serbien
7. Christian Mallaun, Österreich

bis 66 kg (33 TN):
1. Alexios Ntanatsidis, Griechenland
2. Kamal Baykulov, Russland
3. Muhammet Duman, Türkei
3. Sascha Herkenrath, 1. JC Mönchengladbach
5. Andranik Chaparyan, Armenien
5. Nimrod Pinhas, Israel
7. Piotr Plonski, Polen
7. Roma Savcenco, Moldawien

bis 73 kg (34 TN):
1. Alan Betanov, Russland
2. Massimiliano Carollo, Italien
3. Arturs Kurbanovs, Lettland
3. Max Münsterberg, Deutschland
5. Matic Ovijac, Slowenien
5. Levan Ruadze, Georgien
7. Andoni Cazorla Vicente, Spanien
7. Mahammad Khudu-Zada, Aserbaidschan

bis 81 kg (31 TN):
1. Giorgi Mermanishvili, Georgien
2. Kazbek Gazgireev, Russland
3. Stanislav Retynskyy, Ukraine
3. Dylan van Nuffel, Belgien
5. Hikmat Alishov, Aserbaidschan
5. Max Strote, JG Ladbergen
7. Bojan Dosen, Serbien
7. Kirill Komlev, Estland

bis 90 kg (23 TN):
1. Shamil Magomedov, Russland
2. Gabor Ver, Ungarn
3. Jonas Bauer, Deutschland
3. Jakub Zarzeczny, Polen
5. Gabor Geier, Österreich
5. Arturs Nikiforenko, Lettland
7. Raphael Dubois, Belgien
7. Ovidijus Varnas, Litauen

über 90 kg (28 TN):
1. Domenico di Guida, Italien
2. Emils Vilcans, Lettland
3. Sven Heinle, Deutschland
3. Feyyaz Yazici, Türkei
5. Daniel Allerstorfer, Österreich
5. Yakov Mamistvalov, Israel
7. Dani Maquieira Carrasco, Spanien
7. Pavlo Mokhonko, Ukraine

 


© NWJV 04.-06.07.2008 / Text und Fotos: Erik Gruhn



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