Nachwuchsleistungssportkonzept 2012
2002 hat der NWJV das Nachwuchsleistungssportkonzept 2012 erstellt. Anlass war die damalige Bewerbung des Landes NRW f�r die Olympischen Sommerspiele 2012.
Ziel f�r 2012
Bei den Olympischen Spielen 2012 sollen 4 Frauen und M�nner des NWJV teilnehmen.
Strategie zur Durchsetzung des Konzeptes
Kommunikative Zusammenarbeit der beteiligten
Personen (Athlet, Heimtrainer, St�tzpunkttrainer, Landestrainer, Bundestrainer,
Eltern, Familie, Schule/Beruf).
Jeder dieser Beteiligten ist enorm wichtig f�r den Erfolg eines Sportlers. Nur
wenn alle zusammen an einem Strang ziehen (alle an einem Ende) kann der
gew�nschte Erfolg eintreten.
Ma�nahmen in den verschiedenen Altersklassen
Mitgliederstruktur: �ber 42.000 Mitglieder hat der NWJV im Altersbereich zwischen 7 und 14 Jahren. Der Hauptaugenmerk der Vereine liegt somit in diesem Altersbereich.
U 11-Bereich
Derzeitige Situation: Im NWJV sind der gr��te Teil der Mitglieder Jugendliche unter elf Jahren.
Ziel: Grundlagen schaffen
Strategie: Kommunikation findet zwischen den Kindern, den Heimtrainern und den Eltern statt. Der Verband steht noch au�en vor.
Ma�nahmen:
Die Heimtrainer sollen f�r ein richtiges Kindertraining sensibilisiert werden.
Im Judotraining stehen die Grundlagen im Vordergrund wie Koordination,
Beweglichkeit und Basistechniken. Wettkampfma�nahmen werden nur auf niedriger
Ebene durchgef�hrt. Die Kinder sollen den Wettkampf kennen lernen (�Wettkampfluft
schnuppern"). Erfolg steht dabei klar im Hintergrund.
U 14-Bereich
Derzeitige Situation: Da in diesem Altersbereich der erste Mitgliederknick einsetzt hat der Verband in seiner Konzeption hier einen der Hauptaugenmerke gelegt.
Ziele: Fluktuation eind�mmen, in diesem Altersbereich einen gemeinsamen Grundlagenstandard erreichen und Motivation zum Leistungssport schaffen.
Strategie: Bei der kommunikativen Zusammenarbeit kommt der St�tzpunkttrainer hinzu.
Ma�nahmen:
Das Training soll neben dem Grundlagentraining auch andere Trainingselemente zum
Beispiel aus dem Vielseitigkeitswettbewerb enthalten (Turnen,
Geschicklichkeits�bungen, Formen der Grundlagenausdauer, Beweglichkeitserhalt
und -verbesserung.
Die Judoka sollen an die St�tzpunkte und Talentzentren herangef�hrt werden
(1-2 x pro Woche). Das St�tzpunkttraining ist als Erg�nzung zum Heimtraining
zu sehen.
Landes- und Bezirksrandoris werden zur Motivation durchgef�hrt.
Bildung von Kreisauswahlmannschaften und Bezirkskadern mit je zwei Honorartrainern pro Bezirk.
Bezirksauswahlmannschaften (NRW-Pokal).
F�r jeden Bezirk wird ein Bezirkskaderabzeichen eingef�hrt.
Bezirk D�sseldorf:
blauer Ring
Bezirk K�ln: gelber (goldener) Ring
Bezirk M�nster: schwarzer Ring
Bezirk Detmold: roter Ring
Bezirk Arnsberg: gr�ner Ring
![]() |
U 17-Bereich
oder �Wer immer nur in die Fu�stapfen seiner Vorg�nger tritt kann nie �berholen!"
Derzeitige Situation: Die Jugendlichen haben Interessenkonflikte. Es gibt nur noch eine kleine Anzahl von Leistungsbereiten. Der zweite gro�e �Mitgliederknick" setzt ein.
Ziele: Da der U 17-Bereich eine Etappe im Leistungsaufbau zwischen dem U 14- und U 20- Bereich bildet, m�ssen die Ziele auch auf diese Bereiche abgestimmt sein. Immer das gro�e Ziel vor Augen langfristig mindestens vier Frauen und M�nner bei den Olympischen Spielen zu sehen, muss sich auch der U 17-Bereich ganz konkrete, positive und messbare Ziele stecken.
Nimmt man die Bemerkung des ehemaligen Vizepr�sidenten des DJB Daniel Lascau auf, dass haupts�chlich die Medaillengewinner bei Welt- und Europameisterschaften der U 20 erfolgreich an den Erwachsenenbereich herangef�hrt werden k�nnen, ist es plausibel, dass das Pyramidenteilst�ck des U 17-Bereiches deutlich breiter sein muss, damit sich in der Anzahl genug Jugendliche im U 20- und Erwachsenenbereich durchsetzen k�nnen. Allerdings wollen wir hier nicht die �reinen" Medaillengewinner, sondern auch die so genannten �Sp�tstarter" mit einbeziehen. Die NWJV-Jugend h�lt es daher f�r sinnvoll diejenigen Jugendlichen weiter zu f�rdern, die neben anderen Kriterien, eine Platzierung bei Deutschen Einzelmeisterschaften zwischen Platz 1 und 7 belegt haben. |
|
Welche Strategie? Diese Erfolge im U 17-Bereich lassen sich nur im �TEAMwork" erzielen. Darum sind die Landestrainer auf allen Ebenen extrem bem�ht eine enge Zusammenarbeit der beteiligten Personen (Athlet, Heimtrainer, Eltern, St�tzpunkttrainer, Landestrainer, Bundestrainer, Lehrer) zu erreichen und dadurch die effektive Basis f�r den Leistungssport zu schaffen. Gerade die Heimtrainer k�nnen in einer Art Trainernetzwerk mit dem Landestrainer zusammenarbeiten.
![]() |
Anhand des schematischen Tagesablaufes kann man erkennen, dass grunds�tzlich jeder Jugendliche zwei Stunden am Tag Sport treiben k�nnte, wenn alle beteiligten Personen bereit sind, sich f�r den Leitungssport einzusetzen und ihren jeweiligen �Legostein" dazu zu legen. |
Folgende Ma�nahmen sollen im U 17 Bereich
konkret umgesetzt werden:
1. Die U 17 mit �bergreifenden Lehrg�ngen an den U 20-Bereich
heranf�hren.
2. Gesonderte F�rderung des ersten Jahrgangs U 17 (U 15).
3. Trainer C - Modulausbildung, Kader-Danpr�fung
4. Trainernetzwerk aus Vereinstrainern als Multiplikatoren
5. Trainerfortbildungen bei Kaderveranstaltungen (u. a. EDV-Schulungen)
6. Einf�hrung von Trainingsinhaltsmodulen (u. a. individuelle
Muskelfunktionstests, digitales Videotraining)
7. Absprachen �ber individuelle Trainingsplanung und modulare
Trainingsgestaltung
Zu 4.: Die Hauptarbeit mit dem Athleten muss der Heimtrainer �bernehmen. Die anderen Personen k�nnen nur versuchen zu unterst�tzen und erg�nzen. Darum ist es sehr sinnvoll Trainingsinhalte, St�rken, Schw�chen, Technikkonzeptionen auszutauschen. Es w�re sehr hilfreich, wenn die Heimtrainer der aktuellen Athleten der jeweiligen Jahrg�nge dem entsprechenden Landestrainer eine E-Mail-Adresse zur Verf�gung stellen k�nnten. Der Informationsaustausch wird dadurch extrem erleichtert.
Zu 5.: Wir wollen in Zukunft auch die zentralen Kaderlehrg�nge nutzen, um die Heimtrainer (1 Tag) gemeinsam mit ihren Athleten einzuladen, um so gemeinsam auf der Judomatte zu trainieren und auch kleinere Trainerbesprechungen/-fortbildungen durchzuf�hren.
Zu 6.: Da meistens mehrere �K�che" an dem
�Brei" des Athleten beteiligt sind, m�ssen sie sich abstimmen. Um diese
Trainingsplanung und Trainingsgestaltung besser strukturieren zu k�nnen, halten
wir es f�r sinnvoll in Modulen zu trainieren (siehe Abbildung rechts).
Diese Abbildung der Module zeigt in der groben Unterteilung die wichtigsten Trainingsinhaltsmodule. Hierbei sollte klar abgesprochen werden, welche Module vom Heimtrainer abgedeckt werden k�nnen und welche der Landestrainer oder andere Personen erf�llen sollten. Grundlage f�r die Planung sollte allerdings immer der individuelle Tagesablauf (inkl. Schulstundenplan) eines Athleten sein, um so einen Wochentrainingsplan zu erstellen, der je nach Trainingsphase inhaltlich angepasst werden kann (siehe Abbildung unten). |
|
Zus�tzlich zu den Trainingsinhaltsmodulen versucht der Judoverband immer mehr Module als �Dienstleistung" f�r die Vereine anzubieten. Zum Beispiel: individuelle Muskelfunktionstests. Wir sind der Meinung, dass wir in individuellen Tests herausfinden m�ssen, welche Hauptmuskelgruppen bei jedem einzelnen Kaderathleten stark verk�rzt oder abgeschw�cht sind, um so besser gesundheitlichen Problemen vorzubeugen und effektiver trainieren zu k�nnen. Die Landestrainer bem�hen sich Vorlagen zu erstellen, mit denen die Heimtrainer weiter arbeiten k�nnen.
Bei Interesse, Fragen, Anregungen, Kritik bitte eine E-Mail an
Paul.Klenner@nwjv.de senden.
Um ein Beispiel aus dem Judo-Techniktraining heraus zu nehmen, soll an der folgenden Abbildung verdeutlicht werden, dass die Athleten sich schon sehr fr�h mit �ihrem" Judo auseinandersetzen sollten, um langfristig an die Spitze zu gelangen.
Zitat von Frank Wieneke aus JSJ 25: �Judo muss man leben und tr�umen. Man muss abends im Bett liegen und davon tr�umen, wie man seine W�rfe gemacht hat und auch davon, wie man sie noch besser machen kann!"