NWJV aktuell - 10. September 2003
Judo-Weltmeisterschaften der Frauen und Männer vom 11.-14. September 2003 in Osaka/Japan Schwergewichtler
machen den Auftakt Mit
knapp 700 Teilnehmern aus 103 Nationen brechen die
Judo-Weltmeisterschaften in Osaka/Japan (11. bis 14. September) alle
Rekorde. „Damit war zu rechnen“, erklärt Norbert Littkopf,
Frauen-Bundestrainer des Deutschen
Judo-Bundes (DJB). „Eine WM im vorolympischen Jahr hat immer einen
ganz besonderen Stellenwert. Hier geht es um Startplätze für die
Olympischen Spiele in Athen im kommenden Jahr. Und von diesen will sich
jeder Verband hier in Osaka möglichst viele sichern.“ Voraussetzung dafür
ist ein Platz unter den ersten Fünf bei der WM im „Heimatland des
Judo“. Beim
Auftakt am Donnerstag sind zunächst die Schwergewichtler des DJB
gefordert. Allen voran Frank Möller (Marzahn) in der Klasse +100 kg. Drei
Tage nach seinem 33. Geburtstag will der gebürtige Weimarer bei seiner
insgesamt siebten WM in Folge am Donnerstag nach Silber 1995 in Makuhari/Japan
und Bronze 2001 in München erneut das Podium erklimmen: „Mein Ziel ist
ganz klar eine Medaille.“ Nach einem Freilos in Runde eins heißt Möllers
Auftaktgegner Hafiz Elamir (Sudan), bereits in den Pool-Kämpfen könnte
er auf den WM-Fünften Indrek Pertelson (Estland) oder den WM-Siebten
Aytami Ruano (Spanien) treffen. Michael Jurack (Abensberg/-100 kg) trifft
bei seiner zweiten Weltmeisterschaft (2001) in seinem ersten Kampf -
ebenfalls nach einem Freilos in Runde eins - gleich auf den WM-Dritten von
1997, Ghislain Lemaire (Frankreich). Der 24-jährige Zeitsoldat war erst
vor knapp zwei Wochen aufgrund einer Ellenbogenverletzung des Witteners
Daniel Gürschner beim Trainingslager in Köln ins Team gerückt. „Ein
leichtes Los haben wir bestimmt nicht“, kommentierte Männer-Bundestrainer
Frank Wieneke die Auslosung am Mittwochabend. Bei den Frauen beginnen zwei Medaillenhoffnungen und zugleich auch „die beiden gesundheitlichen Sorgenkinder der DJB-Frauen“, so Norbert Littkopf. Zum einen Sandra Köppen (Brandenburg/+78 kg), die ihren Trainingsumfang in den vergangenen Wochen aufgrund einer Rückenverletzung herunterschrauben musste. Littkopf: „Mental ist sie bestens in Form. Die große Frage ist jedoch: Hat sie genügend Kondition?“ Zum anderen Uta Kühnen (Berlin/-78 kg), die seit der WM vor zwei Jahren in München ständig gesundheitliche Rückschläge einstecken musste, sich aber mit einem ersten Platz beim internationalen Turnier in Prag Anfang des Jahres eindrucksvoll zurückmeldete. „Damit hat sie sich endgültig freigeschwommen“, erklärt der Frauen-Bundestrainer. „Freigeschwommen“ für die Umsetzung ihres großen Traums von einer WM-Medaille. Kühnen: „2001 habe ich die mögliche Medaille im entscheidenden Kampf in den letzten Sekunden verschusselt“. Die 28-Jährige trifft zu Beginn auf die Ukrainerin Anastasia Matrosowa, Sandra Köppen muss sich mit Julia Barisik (Weißrussland) auseinandersetzen. (cos-pps/geh) |
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